Seinen ersten RENNKOMPRESSOR bekam er 1980 von seinen Eltern geschenkt. Für das Fahrrad, das Auto, den Caravan. Kurz: für das Leben. Marton Roelofs aus den Niederlanden weiß dieses Geschenk heute noch zu schätzen, hängt die Standpumpe doch als dekoratives Sammlerstück in seinem Laden.

»Der RENNKOMPRESSOR hat mich auf vielen ATB Marathons begleitet«, erzählt der Fahrradhändler aus Grave. Sei es der Grand Raid Christalp, die Eiger Bike Challenge, das Swiss Bike Masters oder das Bike Festival Willingen – der Rennkompressor habe ihn noch nie im Stich gelassen.

Eben wie ein echter »Freund« für’s Leben.

SKS-GERMANY ist auch als Sponsor in der Triathlon-Szene aktiv. So wurde das 2. Bundesliga-Triathlon-Team BSV Friesen 1895 Berlin im letzten Jahr von SKS mit Material für ihre Saison gesponsert. Neben  dem nötigen »Druck« in den Beinen und Armen, gab es dank SKS auch vollen Druck auf die Reifen. Und dass diese strammen Jungs auch noch mit Spaß bei der Sache sind, ist wirklich nicht zu übersehen!

Qualität spricht sich herum: Anfang der 90er Jahre wurde auch die Bundeswehr auf den RENNKOMPRESSOR aufmerksam. Sie gaben bei SKS-GERMANY eine eigene Ausführung mit Hebelstecker in Auftrag. Warum in diesem Fall der Manometer weggelassen wurde, ist leider nicht überliefert. An eins kann man sich bei SKS aber heute noch erinnern: Das Rohr wurde selbstverständlich in der Farbe NATO-OLIV produziert.

Frosty ist ein wenig steif. Das liegt nicht nur an seiner Leibesfülle. Der Schneemann hat den Ruf, faul auf einer Stelle herumzustehen. Ein bisschen Bewegung würde ihm gut tun. Aber das lässt ihn offensichtlich kalt. Eiskalt. Dabei hatte Mark Burgener, Mitarbeiter bei SKS USA, extra ein Fatbike für Frosty organisiert und half sogar beim Aufpumpen des Reifens mit dem SKS-RENNKOMPRESSOR … Doch alle Mühe war vergebens. Bleibt nur zu hoffen, dass Frosty nach ein paar wärmenden Sonnenstrahlen wieder in Form kommt!

Das Talent wurde bei Jens Fiedler schon früh entdeckt. Geboren 1970 in Sachsen, durchlief er die Sportförderung der DDR im Bahnradsport. Er wurde bereits 1988 Juniorenweltmeister im Bahnsprint, bevor er 1991 den Weltmeistertitel bei den Amateuren und 1992 den Olympiasieg in Barcelona errang. Anschließend wechselte er zu den Profis. Bei den olympischen Spielen in Atlanta 1996 gewann er im Einzel erneut Gold, 2004 konnte er in Athen seinen dritten Olympiasieg im Teamsprint feiern. Und immer mit dabei: Der RENNKOMPRESSOR.

Wie auf der Fotomontage deutlich zu erkennen ist, hat Jens Fiedler die SKS-Standpumpe nicht wirklich geschont. Das verbogene Rohr zeugt von stahlharten Einsätzen an der Rennbahn. Doch Qualität bleibt Qualität: der RENNKOMPRESSOR hält allem stand. Außer vielleicht den muskulösen Oberarmen eines Olympiasiegers

Über vier Jahrzehnte war er Chefentwickler und Betriebsleiter bei SKS-GERMANY. Und er erfand den RENNKOMPRESSOR: Walter Scheffer. Ein Name, der mit der Firmenhistorie fest und untrennbar verbunden ist.
Die Geschichte des RENNKOMPRESSORS begann Mitte der 60er Jahre. Durch die Erfolge von Eddy Merxx kommt es zum ersten großen Boom im Straßenrennsport. Bei einem Besuch des ehemaligen SKS-Handelsvertreters Maurice Slabbynck in Belgien wurde die Idee an Geschäftsführer Willi Blome und Betriebsleiter Walter Scheffer herangetragen, eine »Hochleistungspumpe« für Rennradfahrer zu entwickeln. Aus dieser Anregung wurde ein konkreter Gedanke. Bereits während der Autofahrt zurück nach Deutschland hatte Walter Scheffer den genauen Entwurf einer Standpumpe vor Augen. In Sundern angekommen, setzte er sich vor sein Zeichenbrett machte er sich unverzüglich an die Entwicklung. Es war die Geburtsstunde des RENNKOMPRESSORS, der bis heute fast unverändert bei SKS hergestellt wird.

Die Serviceabteilung von SKS-GERMANY kann von so manchem kuriosen Fall erzählen. Winfried Geuecke, zuständig für den Service, hat schon so einiges erlebt!
Eines Tages bekam  er zum Beispiel einen RENNKOMPRESSOR von einem Händler aus NRW zur Instandsetzung zugesandt –und traute seinen Augen nicht. Der Grund: Um sicherzugehen, auch wirklich sein Modell zurückzubekommen, hatte der Kunde das Stahlrohr vorab mit dem Schriftzug »Opa seiner« versehen. Es steht außer Frage, dass die Pumpe selbstverständlich repariert und wohlbehalten den Weg zurück in Opas Werkstatt gefunden hat!

Gregor Braun gehörte im Amateurbereich zu den besten Bahnradfahrern der Welt. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal holte er olympisches Gold für Deutschland. Danach wechselte er erfolgreich ins Profilager und gewann 1978 den Eintagesklassiker Rund um den Henninger Turm, 1980 die Deutschlandrundfahrt. Beim Giro d’Italia konnte sich Gregor Braun im Jahr 1981 das rosa Trikot überstreifen lassen, 1983 gelang ihm ein Etappensieg. Bis zum Ende seiner Profi-Karriere nahm er noch erfolgreich an vielen Sechs-Tage-Rennen teil.
An seinen zahlreichen Erfolgen war der SKS-RENNKOMPRESSOR nicht ganz unbeteiligt. Aus diesem Grund überließ Gregor Braun der Firma SKS im Jahr 2007 seinen alten RENNKOMPRESSOR. Bis heute hängt diese Standpumpe im Ausstellungsraum des Unternehmens – als sichtbare Erinnerung an die vielen Siege der deutschen Radsportlegende.

»Ich benutze immer noch einen RENNKOMPRESSOR der ersten Generation in meiner Werkstatt.« Ernst Ullmann, Geschäftsführer von Radsport Ullmann in München, weiß die Qualität des SKS- RENNKOMPRESSORS zu schätzen. Kein Wunder: War er doch früher als  aktiver Radrennfahrer unterwegs. Neben seinem ersten RENNKOMPRESSOR, der nach wie vor einwandfrei funktioniert, besitzt Ernst Ullmann noch weitere Modelle aus den letzten 50 Jahren. »Ich freue mich jedes Mal  über eine neue Sonderedition«, begründet Ernst Ullmann seine außergewöhnliche Sammelleidenschaft.

Er ist bodenständig. Er ist zuverlässig. Er ist Kult. Ein aufrechter Kämpfer, der auch im härtesten Einsatz unter Druck funktioniert. Doch wie kommt der RENNKOMPRESSOR eigentlich zu seinem Namen?
Schon der Begriff »Kompressor« klingt nach Hochleistung, nach Stärke und Kraft. Das perfekte Workout-Gerät für pralle Männer-Oberarme und einen prallen Fahrradreifen. Selbst Frauen, die bei Kompression allenfalls an Strumpfhosen denken, sollen beim Aufpumpen des Kinderplanschbeckens eine kraftvolle Energie verspürt haben! Der schlaffe Ausdruck »Standpumpe« würde dem RENNKOMPRESSOR nicht gerecht. Soviel ist mal klar.
Und was hat es mit dem Wort »Rennen« auf sich? Vielleicht, weil man den RENNKOMPRESSOR immer suchen muss, wenn man ihn mal braucht. Also rennt man von der Garage zum Werkzeugkeller und wieder zurück, um die Pumpe schließlich in den Tiefen des Geräteschuppens zu finden. Könnte sein – ist natürlich Quatsch. Der RENNKOMPRESSOR heißt so, weil er damals für den professionellen Radsport konstruiert wurde. Für Rennräder wohlbemerkt. Mountainbikes waren zu dieser Zeit noch nicht erfunden.
Eine Sache konnte allerdings auch nach einem halben Jahrhundert nicht wirklich geklärt werden: Handelt es sich beim RENNKOMPRESSOR um den Vater oder die Mutter aller Standpumpen? Zwar weist das E.V.A.-Ventil buchstäblich auf eine weibliche Bezeichnung  hin, wohingegen DER RENNKOMPRESSOR eindeutig männlich klingt. Wie auch immer: Das SKS-Kultprodukt ist und bleibt ein Original, dem auch in 100 Jahren die Luft nicht ausgehen wird. Das ist so sicher, wie der nächste Plattfuß am Fahrrad.

Beatrix Collins

Vor einiger Zeit erreichte uns eine schöne Geschichte von Helge Grupe aus Hessisch Oldendorf. Es geht um den SKS-Handkompressor Nr. 195 – ein uraltes »Schätzchen«, das Mitte der 50er Jahre bei SKS vom Band lief. Helge Grupe schreibt: »Ich habe den Handkompressor beim Aufräumen in meiner Werkstatt gefunden. Ursprünglich gehörte er meinem Großvater, der als gelernter Kfz-Mechaniker und Landwirt in den Wintermonaten bei unserem örtlichen Fahrrad- und Landmaschinenhandel gearbeitet hat.« Helge Grupe vermutet, dass die Pumpe von dort stammt und irgendwann in der Werkstatt seines Großvaters gelandet ist. »Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, wie mein Großvater – als ich noch ein Kind war – nach einem Platten den Fahrradreifen damit aufgepumpt hat.«